Es scheint fast, als hielte die gute alte Schule Turnvater Jahns Einzug in das 21. Jahrhundert. Mit CrossTraining wird das parallele oder abwechselnde Trainieren unterschiedlicher Sportarten bezeichnet.

Dies geschieht mit dem Ziel, dass sich beim Training der konditionellen Fähigkeiten die Sportarten gegenseitig ergänzen und dadurch eine möglichst vielschichtige Grundlage schaffen. So werden unterschiedliche Trainingsmethoden aus verschiedenen Sportarten genutzt, um die sportliche Leistungsfähigkeit auf einer breiten Basis zu trainieren (z. B. Sprungkraft, aerobe Ausdauer, Maximalkraft, Schnelligkeit, Kraftausdauer) und somit gleichzeitig einen besseren konditionellen Allgemeinzustand herzustellen.

Im Gegensatz zum „Mainstream-Fitnesstraining“ in modernen Fitnessstudios mit ihren Hochglanz-Gerätenund Wellnessbereichen, in denen Ausdauer und Kraft häufig nur moderat bzw. sanft trainiert werden und Muskeln an Hightech-Geräten isoliert beansprucht werden, vollzieht sich das CrossTraining völlig anders: Es ist ein schweißtreibendes und hochintensives Training, das höchst effizient die Kondition trainiert, gleichzeitig Durchhaltevermögen sowie Willensstärke schult und mit seinem faszinierenden Spaß-Quäl-Faktor ein nicht zu unterschätzendes Suchtpotential hat.

Inhalte sind sowohl athletische als auch funktionale Übungen mit dem eigenen Körpergewicht oder mit traditionellen und einfachen Trainingsgeräten (Medizinball, Springseil, Langhantelstange, Turnkästen, Turnringe, Klimmzugstange/Reckstange, Kugelhantel/Kurzhantel etc.). 

Auf den ersten Blick mutet das kombinierte Training aus Turnen, Gewichtheben und Leichtathletik nicht wie eine revolutionäre Trainingsmethode, sondern wie Retro-Gymnastik an; mit Übungen, die es schon vor Jahrzehnten gab. Doch neu ist der Mix der traditionellen, aber funktionalen Übungen sowie die Art und Weise, wie trainiert wird. Neben Kraft und Ausdauer werden vor allem auch Beweglichkeit, Koordination und Schnelligkeit trainiert.
Nicht mit isolierten Übungen an Fitnessgeräten wird trainiert, sondern mit komplexen, klassischen Ganzkörperübungen (z. B. Klimmzug, Liegestütz, Kniebeuge) und Übungen aus der Leichtathletik (z. B. Sprints, Sprünge), dem Turnen (z. B. Aufschwünge, Stützübungen) oder dem Gewichtheben (Umsetzen, Reißen). Es ist ein extrem herausforderndes Trainingsprogramm, das jeden Sportler mit Sicherheit an seine Leistungsgrenze bringt.

Quelle: DeutscherSportBund